Das Gesundheitsprogramm Healthy Athletes® ist am heutigen Montag offiziell im Olympiapark eröffnet worden. An insgesamt sieben Stationen wird im Rahmen der Nationalen Spiele täglich dafür gesorgt, dass unsere Athlet*innen rundum versorgt sind.
Von Untersuchungen der Augen bis hin zu den Füßen ist für jeden Bedarf etwas bei unserem Healthy Athletes® Programm dabei. Die Athlet*innen entscheiden selbst, welche und wie viele Stationen sie besuchen möchten.
„Ich finde das gut hier, alles wird mir erklärt", sagt Felix Kulisch, der gerade mit seiner Mutter Cornelia Kulisch die Station Special Smiles besucht.
Beide sind aus Regensburg zu den Special Olympics gekommen und mögen es, dass sich alle selbst aussuchen können, welche Bereiche sie besuchen möchten.
Felix ist Leichtathlet und hat bereits seine Augen und Ohren untersuchen lassen. Er findet das alles so entspannt hier, besser als beim Arztbesuch zu Hause. Seine Mutter ist sehr dankbar für dieses Angebot bei den Nationalen Spielen in Berlin: „So weiß ich, wie es um die Gesundheit meines Sohnes steht.“
Neu seit diesem Jahr bekommen alle Athlet*innen zu Beginn ein Tablet, auf dem alle Untersuchungsergebnisse gespeichert und später ausgewertet werden können. Das neue Verfahren löst die Zettelwirtschaft der Vergangenheit ab.
An mehreren Stationen gibt es für die Athlet*innen auch eine Belohnung. Auch deshalb ist die Untersuchung der Sehfähigkeit besonders gefragt: Wenn festgestellt wird, dass eine Brille nötig ist, dann wird diese direkt vor Ort bestellt und kann nach nur 36 Stunden an der Station abgeholt werden.
Wessen Augen noch keine Sehhilfe brauchen, bekommt direkt nach der Untersuchung eine schicke Sonnenbrille. Sämtliche Geräte zur Untersuchung und die Brillen werden von Sponsoren gestellt.
Frank Giesecke ist einer von mehreren Augenärzt*innen, die in dem Bereich arbeiten. Der Merseburger ist besonders von der Dankbarkeit der Athlet*innen angetan: „Sie strahlen über das ganze Gesicht, wenn sie ihre neue Brille abholen."
Er hält das Gesundheitsprogramm für sehr wichtig: „Menschen mit einer geistigen Behinderung fällt es viel schwerer, sich beim Arzt zu äußern und auf Probleme hinzuweisen. Das ist hier im Umfeld der Sportwettkämpfe einfacher für sie."
Seine Frau Marion Giesecke, eine Orthopädin, hat ihn für das ehrenamtliche Engagement beim Gesundheitsprogramm begeistert und auch ihre Tochter Henriette Giesecke ist in diesem Jahr wieder mit dabei. Mutter und Tochter arbeiten an der Station zur Ernährungsberatung.
Marion Giesecke stellt ebenfalls fest, dass es den Athlet*innen hier leichter fällt mit den Ärzt*innen zu sprechen: „Sie bringen Freunde oder Familie mit und schon ist die Atmosphäre ganz anders als in einer Praxis.“ Sie sieht in dem Gesundheitsprogramm auch ein gutes Training für Ärzt*innen im Umgang mit Patient*innen, die eine geistige Behinderung haben.
Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, ist begeistert von dem Programm und den Special Olympics: „Menschen mit kognitiven Einschränkungen müssen mehr sichtbar werden", sagt er zur Eröffnung des Gesundheitszentrums.
Die Nationalen Spiele seien dazu eine gute Möglichkeit. Er kündigte an, dass die Bundesregierung an einem Aktionsplan arbeitet, um für alle Menschen den Zugang zur medizinischen Betreuung zu verbessern.
Healthy Athletes bei den Nationalen Spielen:
Öffnungszeiten täglich von 9:00 bis 17:00 Uhr. Am 24. Juni 9:00 bis 14:00 Uhr.